Leben auf der Überholspur

Mein Kollege hat vorgeschlagen, dass der Satz sich gut für meinen Blog eignen würde.  Wenn man die letzten Jahre als Leben in der Sackgasse bezeichnen möchte, dann passt das sicher nicht nur Metaphorisch.  Job, Wohnung, Beziehung, alles Sackgassen.  Bei Sackgassen hat man immer nur 2 Möglichkeiten: parken  oder rumdrehen und wieder rausfahren. Wenn man immer gleich merken würde, das man in ner Sackgasse ist, wär alles leichter. Aber meistens bekommt man es nicht mit und sucht mehr oder weniger verzweifelt nach Auswegen.  Aber sobald man es realisiert hat, gibt es nur einen Weg: Zurück zum Anfang.  Von da aus sucht man sich dann einen  anderen Weg und sicher ist dieser Anfangs noch frei und man kommt schnell voran, so das man sich denkt: „Hey ich bin auf der Überholspur.“  Und zum Teil ist man das sicher auch. Grade wenn man in dem firmeninternen Mietwagen  auf der linken Spur dahin zieht und die Leute auf der Mittelspur es sich 2 mal überlegen, ob sie rüber ziehen oder nicht. Oder wenn man kritische Aufgaben in einem großen IT-Projekt eines internationalen Reiseveranstalters übernimmt und erledigt. Und es ist gut, wenn man jede Woche sagen kann: „Ich geb jetzt 30€ für ne Flasche Scotch aus; mal schauen ob der schmeckt“ ohne nennenswert weniger Eigenkapital aufzubauen. Aber im Grunde ist es der Weg in die nächste Sackgasse. Weil mit der Zeit alles aufhört neu und besonders zu sein und man irgendwann mehr oder weniger zu dem zurück kehrt was man ist. Wenn die Sackgasse also unser vorbestimmtes Ziel ist, hat man immer nur 2 Möglichkeiten: parken oder rumdrehen und wieder rausfahren.  Es gibt sicher Menschen, die sich auf der Überholspur so wohl fühlen, das sie immer wieder rumdrehen und weiter fahren bis der Tank leer ist. Ich hab mir allerdings vorgenommen mir ne Sackgasse zu suchen, in der ich mich wohl fühle und die mein zu Hause sein kann.

Was meinen Job angeht, bin ich wohl auf einem vielversprechenden Weg. Wohnungstechnisch hänge ich noch gut ein Jahr in der Sackgasse fest. Beziehungstechnisch bin ich sicher vom Holzweg runter, aber nur, um auf irgend nem Parkplatz rum zu stehen, was irgendwie auch nicht besser ist.

Aber man macht halt das, was man immer macht:  Weiter.